Mit Fairen Produkten durch die  Fastenzeit – Wie die Weltläden die Krise meistern

Fastenzeit bedeutet auch Nachdenken über den eigenen Konsum. Hier spielen die Weltläden als Fachgeschäfte des Fairen Handels und Orte der Information eine wichtige Rolle. Rund 800 Weltläden gibt es bundesweit und ca. 60 in Rheinland-Pfalz. Sie haben fair produzierten Kaffee oder Tee, nachhaltig hergestellte Kleidung oder in Kooperativen entstandene Handwerkskunst aus anderen Ländern populär gemacht. Die Weltläden sind zu attraktiven Orten für individuelles Einkaufen geworden. Die Corona-Pandemie bereitet den Läden Probleme.  

„In der Pandemie gehen auch die rheinland-pfälzischen Weltläden durch eine schwere Zeit“, stellt Lea Zimmermann, Fair-Handels-Beraterin beim Entwicklungspolitisches Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz fest. Zwar musste nur ein kleiner Teil ganz schließen, doch zum Schutz der meist älteren ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen sind die Geschäfte im Lockdown nur eingeschränkt erreichbar. „Dank Abhol- und Lieferdiensten können wenigstens ein paar Produkte verkauft werden.“, so Zimmermann.  

Barbara Meurer vom Weltladen Koblenz bleibt trotz der Einschränkungen motiviert: „Nach einem Jahr Pandemie wird die Situation zwar auch für uns etwas schwieriger, da mittlerweile Finanzpolster aufgebraucht sind. Aber wir halten für die Handelspartner*innen durch und den Laden an zwei Tagen offen.“ 

Doch nicht überall läuft es so glimpflich. Nach einem schwierigen Geschäftsjahr resümiert Christian Schnabel von der Fair-Trade-Verbandsgemeinde Wörrstadt: „Der größte Rückschlag kam Ende 2020 aus Wallertheim: Der dortige Weltladen musste nach 37 Jahren schließen. “ Corona spielte dabei zwar nur eine untergeordnete Rolle, denn letztendlich fehlte es an nachrückenden jungen Engagierten, um den Laden weiterzuführen. Doch mit diesem Problem haben viele Weltläden aktuell zusätzlich zu kämpfen. 

Getragen werden die Weltläden durch das Ehrenamt. Überlebensnotwendig sind die Geschäfte jedoch für die Fair-Handels-Partner*innen im globalen Süden, etwa in Asien oder Afrika. Reduziert sich der Absatz der Produkte hierzulande, wie es jetzt geschieht, so können die Auswirkungen drastisch sein, denn die ausländischen Produzent*innen, Händler*innen oder ganze Dorfgemeinschaften hängen finanziell vom Verkauf bei uns ab. 

Die Fastenzeit kommt vielen Weltläden da gerade recht. Diese Zeit lädt dazu ein, die eigenen Gewohnheiten zu reflektieren und zeitweilig umzustellen. „Die Weltläden laden daher in den kommenden sieben Passionswochen dazu ein, sich Gedanken über den eigenen alltäglichen Konsum zu machen.“, so Fair-Handels-Beraterin Zimmermann. Wer hinterfragen möchte, welchen Wert die täglichen Güter für uns haben und wie der eigene Konsum das wirtschaftliche Überleben der Produzent*innen im globalen Süden sichern kann, ist in den Weltläden herzlichen willkommen, jede Woche ein neues Produkt zu entdecken.  

Die Pressemitteilung können Sie hier runterladen.

 

Verantwortlich für die Pressemitteilung:
Lea Zimmermann, Fair- Handels- Beratung in Rheinland-Pfalz, Frauenlobstr. 15- 19, 55118 Mainz
E-Mail: fairhandelsberatung@elan-rlp.de
Telefon: 06131-6365933

Hintergrund:
Das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz (ELAN e.V.) ist der Zusammenschluss von 450 Organisationen im Land. Der Dachverband hat sich zum Ziel gesetzt, entwicklungspolitische Themen in allen Gesellschaftsbereichen von Rheinland-Pfalz zu verankern und Engagement von Bürgerinnen und Bürgern für mehr weltweite Gerechtigkeit zu gewinnen. Das Team berät bei Fragen zu fairen Produkten und zur Umstellung des Einkaufs. Mehr unter www.elan-rlp.de

Ihren Weltladen finden Sie hier: https://www.weltladen.de/ueber-weltlaeden/weltladen-finden/